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Station 07

Folgen Sie der Gasse weiter aufwärts. Nach etwa 70 Metern erreichen Sie eine schmale Kreuzung. Ihnen direkt gegenüber befindet sich die 7. Station. Im Inneren der kleinen Kapelle können Sie eine große Säule erkennen, die zu den Überresten des „Gerichtstores“ aus dem ersten Jahrhundert nach Christus gehören soll. In biblischer Zeit waren die Stadttore die Orte, an denen Recht gesprochen wurde und durch die Verurteilte zu ihrer öffentlichen Hinrichtung geführt wurden.

In alttestamentlicher Zeit brachte der Hohepriester einmal im Jahr als Sühneopfer für das Volk das Blut eines Opfertieres in das Allerheiligste des Tempels. Der Körper des Opfertieres musste den biblischen Weisungen zufolge außerhalb des „Lagers“ verbrannt werden, was während der Tempelperiode einem Ort außerhalb der Stadtmauern Jerusalems entsprach. Jesus, das Opferlamm, trug die Sünden der ganzen Welt hinaus aus dem Stadttor und hinauf nach Golgatha.

Bevor das makellose Opfertier getötet wurde, legte der Hohepriester seine Hand auf den Kopf des Tieres. Dadurch wurden die Sünden des Volkes dem Opfertier aufgeladen und seine Makellosigkeit kam im Gegenzug dem Volk zugute. Dieser Ritus war zur Zeit des Alten Testamentes nicht von dauerhafter Wirkung, sondern musste Jahr für Jahr wiederholt werden. Jesus jedoch opferte sich am Kreuz ein für alle Mal. Sein Opfer genügt für Zeit und Ewigkeit.

Betrachtung

Schützende Stadtmauern oder ein befestigtes Lager geben uns das Gefühl von Sicherheit und Wärme. Verlassen wir sie, fühlen wir uns verletzlich. Wir müssen den Glauben aufbringen, dass Gott uns beschützt. Auch Abraham verließ einst seinen „Wohlfühlbereich” und ließ sich darauf ein, außerhalb der Stadtmauern zu leben. Deshalb wird er „Vater des Glaubens“ genannt. Jesus trug alle Schuld und Last der Menschheit aus den Mauern der Stadt hinaus. Im Hebräerbrief lesen wir: „Darum hat auch Jesus (…) gelitten draußen vor dem Tor. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen.“ (13, 12f)  Auch im Galaterbrief werden wir ermutigt, dem Beispiel Jesu zu folgen, uns von der Sünde abzuwenden und stattdessen ein geheiligtes Leben zu führen. (Gal. 5,16) 

Gebet

Danke, Herr, dass du all unsere Schuld getragen hast. Hilf mir, dir durch die Kraft des Glaubens zu folgen. Führe mich aus meinem Wohlfühlbereich heraus, dir nach.