Station 08
Wenn Sie die Kapelle an der 7. Station verlassen, wenden Sie sich nach rechts und dann sofort wieder nach rechts. Folgen Sie den Stufen hinauf. Nach etwa 25 Metern sehen Sie in der Mauer zu Ihrer Rechten das Ende einer Säule einGebettet. Sie ist mit einer griechischen Inschrift versehen („IC XC NIKA“), was übersetzt bedeutet: „Jesus Christus siegt“. Der Tradition nach hat Jesus hier eine Gruppe von Frauen getroffen, die über sein Schicksal weinten.
„Es folgte ihm aber eine große Volksmenge und viele Frauen, die klagten und beweinten ihn. Jesus aber sprach: Ihr Töchter von Jerusalem, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder. Denn wenn man das tut am grünen Holz, was wird am dürren werden?“ (Lk. 23,27-31)
Jesus zitiert den Propheten Hesekiel: „Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das soll jeden grünen und jeden dürren Baum verzehren.“ (Hes. 21,3) Hesekiel beschreibt an dieser Stelle das Gericht mit dem Bild des Feuers. Wer sich einem Waldbrand gegenüber sieht, der kann dem Inferno entfliehen, indem er sich auf den Boden rettet, der schon verbrannt wurde. So können auch wir uns an den Ort flüchten, an dem das Gericht bereits stattgefunden hat – zum Kreuz.
Betrachtung
Was für eine außergewöhnliche Einladung: Wir dürfen uns vor dem Weltgericht, unter die ausgestreckten Arme Jesu am Kreuz flüchten. Zu all jenen, die auf seine Stimme hörten, hat Jesus gesagt: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ (Joh. 3,17) Und er hat ausdrücklich betont: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.“ (Joh. 10,10)
Gebet
Danke, Herr, für das großartige Geschenk der Erlösung und des Lebens im Überfluss, das du für mich, meine Familie und Freunde bereithältst!