Station 11
Nachdem Sie durch den Haupteingang das Innere der Grabeskirche betreten haben, steigen Sie die steilen Stufen hinauf, die direkt zu Ihrer Rechten beginnen. Die Treppe führt Sie zu zwei nebeneinander liegenden Kapellen. Die katholische Kapelle rechts bezeichnet die 11. Station. Ein Wandmosaik zeigt Jesus, wie er ans Kreuz geschlagen wird.
„„Und sie brachten ihn zu der Stätte Golgatha, das heißt übersetzt: Schädelstätte. Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken; aber er nahm’s nicht. Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was bekommen sollte. Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken.“ (Mk. 15,22-27)
Die Kreuzigung war die grausamste Art, zu sterben, begleitet von unvorstellbar großen Schmerzen. Dennoch lesen wir, wie sich folgendes Gespräch entspann: „Einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte Jesus und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns! Da wies ihn der andere zurecht und sprach Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ (Lk. 23,39-43)
Betrachtung
Wir kennen die Stunde unseres Todes nicht. Doch der gekreuzigte Verbrecher, der Jesus verteidigte, kann uns ein Vorbild darin sein, was es bedeutet, vorbereitet zu sterben. Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir: „Ich achte auf die Menschen, die in Not sind. Ja, ich kümmere mich um die Verzweifelten und um alle, die voll Ehrfurcht auf meine Worte hören.“ (Jes. 66,2b) Auch, wenn wir nicht wissen, wann wir sterben, können wir uns dennoch vorbereiten – wir können danach streben, „voll Ehrfurcht“ auf Gottes Wort zu hören und uns mitten in den schwierigsten Lebensumständen an Gott zu wenden.
Gebet
Herr, schenke mir die Ehrfurcht vor dir und deinem Wort. Hilf, dass ich sie allezeit wie einen Schatz in meinem Herzen bewahre und deiner in allem gedenke, was mir begegnet.